Social Media + Augmented Reality + Face Recognition

November 9, 2010

Social Media, Augmented Reality und Face Recognition eröffnen in ihrer Kombination völlig neue Möglichkeiten für mobile Applikationen & Geschäftsmodelle. Wie die Zukunft des Social Networkings in Kombination mit Augmented Reality vielleicht bald aussehen könnte, zeigen spannende drei Konzeptdesigns von Philip Langley und Matthew Buckland von memeburn.com.

Erstes Konzeptdesign: Man hält ein Smartphone auf eine fremde Person und erhält innerhalb von Sekunden via mobiler Gesichtserkennung Informationen aus öffentlichen Profilen und Social Networks. So werden gemeinsame Interessen und Freunde erkennbar. Der Nutzer kann sein Gegenüber zum eigenen Netzwerk einladen. Durch eine sematische Suche erhält man „Kommentare“, die mit der betreffenden Person in Verbindung stehen.

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Apple hat kürzlich nach Angaben von TechCrunch angeblich das schwedische Unternehmen Polar Rose akquiriert, das zu einem der Pioniere im Bereich Face recognition gehört. Auf YouTube war auch ein Video zu dem Polar Rose Produkt Recognizr verfügbar, das mittlerweile „vom Nutzer entfernt wurde“ – man muss sich lediglich Artikel vom Jahresanfang anschauen, die auf dieses Video verweisen. Offenbar möchte jemand nun nicht mehr die Öffentlichkeit für sein Produkt, die man zuvor noch suchte – wieso sonst stellt man ein Produktvideo zunächst YouTube und entfernt es später wieder?

Ein cnet-Artikel liefert weitere Details über mögliche Ambitionen und die Produkte von Polar Rose im Bereich mobiler Gesichtserkennung – besonders interessant erscheint mir das Produkt FaceCloud

Die Fortschritte im Bereich der mobilen Gesichtserkennung in den letzten Jahren waren erheblich, wie z.B. das nachfolgende Video einer Master Thesis von Mai 2010 zum Thema Face Recognition & Augmented Reality zeigt:

Schon heute ist der mobile Abgleich von Produktabbildungen mit Datenbanken problemlos möglich, wie Applikationen von StartUps wie kooaba zeigen:


Auch omoby bietet „Mobile Visual Search“:
[Vimeo 6773049 w=450]

Es gehört nicht viel Phantasie dazu, noch einen Schritt weiter zu denken. Forscher der University of Manchester haben kürzlich ein Video auf YouTube veröffentlicht, das Echtzeit-Gesichtserkennung auf einem Nokia N900 zeigt – die allerdings nur für die Identifikation des Benutzers verwendet wird.

Diese Arbeit gehört übrigens zum Projekt „MOBIO – Mobile Biometry„.

Zweites Konzeptdesign: Man läuft durch eine Straße und erhält weitere Informationen via Augmented Reality App, die öffentliche Datenbanken und Verzeichnisse mit den Geokoordinaten verbindet. Anschließend sieht man im mobilen Augmented Reality Browser die Social Network Profile derjenigen Personen, die in den jeweiligen Häusern wohnen. Wenn die entsprechenden Personen Teil des eigenen Netzwerks sind, sieht man z.B. deren Empfehlungen zu den besten Einkaufsmöglichkeiten am jeweiligen Ort.

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Mit einer App der Commonwealth Bank in Australien ist es schon heute möglich, von 95% der Wohnungsimmobilien in Australien aktuelle und historische Preise per Augmented Reality App anzeigen, wie dieses Video zeigt:

Das StartUp Tagwhat bietet derzeit Social Augmented Reality Funktionalitäten, die es vielleicht auch einmal in Facebook Places geben könnte.

Drittes Konzeptdesign: Ein Smartphone wird auf eine Gruppe von Personen gehalten. Daruch werden beispielsweise direkt die Kontakte 1. und 2. Grades aus einem Business Network sichtbar und es wird ersichtlich wer mit wem „vernetzt“ ist.

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Ein weiteres StartUp aus dem Bereich Face Recognition, das man sich auch unbedingt anschauen sollte ist Viewdle. Das Unternehmen hat im Dezember 2008 bei der LeWeb Paris StartUp Competition gewonnen. In einem Artikel bei Vator.tv aus 2008 heißt es „Google is looking at some speech-to-text and facial-recognition technologies.

Viewdle wurde mit Venture Capital finanziert. Im Oktober 2010 gab Viewdle eine „Series B“ Finanzierungsrunde über 10 Millionen US$ bekannt – zu den Investoren gehören unter anderem Qualcomm und der BlackBerry Partners Fund.

Video von der LeWeb Paris 2008:

Solche Ideen zeigen die enormen Herausforderungen die auf den Datenschutz zukommen könnten. Sie würden die bisherigen Diskussionen um Google und Facebook bei weitem übertreffen. Das gleiche gilt für die damit einhergehenden soziologischen Folgen, die noch weitaus schwerwiegender sein werden wie die ökonomischen und juristischen Aspekte. Bislang haben sich neue Technologien jedoch früher oder später immer durchgesetzt – trotz erheblicher „Nebenwirkungen“.

Weitere Artikel zum Thema u.a. auf AugmentedRealityBiz.com:

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Mobile Medien: Strategien & Handlungsempfehlungen

November 6, 2010

Nach Prognosen von IDC und Gartner wächst die Zahl der genutzten Tablet-PCs, Touch Smartphones und Touch Netbooks von derzeit 32 Millionen auf 182 Millionen bis zum Jahr 2014. Angesichts des enormen Markterfolges von Apples iPad und Android basierten Geräten, erwarten die Berater von Oliver Wyman, dass selbst diese optimistischen Prognosen bereits 2010 übertroffen werden.


Aktuelle Erhebungen von Oliver Wyman zeigen, dass die großen deutschen Medienhäuser wie Burda, Gruner+Jahr oder Holtzbrinck im Schnitt vier ihrer fünf Toptitel als elektronische Formate anbieten. Weitet man die Auswahl auf die 15 auflagenstärksten Publikationen aus, sinken die Werte signifikant auf 40, 53 und 47 Prozent.

Zeitungen, Zeitschriften oder Magazine mit niedrigeren Auflagenzahlen sind im digitalen Zeitalter oft noch gar nicht angekommen. Eine Ausnahme unter den deutschen Medienunternehmen ist der Axel Springer Verlag: 12 der 15 bestverkauften Titel werden im hauseigenen iKiosk zum Verkauf angeboten.

Im Auftrag der fünf größten Verlagshäuser in den USA hinterfragte Oliver Wyman den realen Bedarf der Medienkonsumenten an einer digitalen Umsetzung klassischer Printveröffentlichungen. Angesichts einer Simulation, wie die elektronische Medienlandschaft aussehen könnte, gaben 2.000 Befragte an, dass sie an der digitalen Darstellungsform interessiert seien und für die Nutzung auch Geld ausgeben würden – und zwar mindestens genauso viel wie für die herkömmliche Zeitung oder das gedruckte Magazin.

Das Ergebnis der Studie macht zudem deutlich, dass mithilfe von Kombinationsangeboten von Print- und Online-Publikationen der Absatz der gedruckten Medien steigt. Diese neuen Erkenntnisse bestätigten die US-amerikanischen Medienunternehmen darin, unter dem Projektnamen „Next Issue Media“ (NIM) eine gemeinsame Plattform zur digitalen Darstellung ihrer Titel voranzutreiben.

Der Erfolg von Applikationen hängt davon ab, wie gut sie gemacht sind und was sie dem Nutzer bringen. Bei digitalen Versionen von Zeitungen, Zeitschriften oder Magazinen verhält es sich nicht anders, wie die Studie zum NIM-Projekt zeigt. Eine digitalisierte Kopie der Printversion anzubieten, reicht daher nicht aus. Die Inhalte müssen für die Präsentation in den neuen Medien aufbereitet werden, das elektronische Pendant zum gewohnten Blatt muss einen funktionalen und inhaltlichen Mehrwert bieten.

Erste Erfolge mit bezahlten Apps zeigten aber, das die Systematik des Paid Content, also des bezahlten Inhalts, auch auf mobilen Endgeräten funktioniert. Als Grundregel gilt: Je leichter dem Kunden der Zugang zum Angebot gemacht wird, umso eher ist er bereit, zuzugreifen. Das wäre auch der Fall, wenn der Leser zum Beispiel per Fingerberührung auf dem Touch Pad sein Abo verlängern oder einen anderen Verlagstitel dazubestellen könnte.

In den USA hat sich das Konzept mit den bezahlten Inhalten bereits bewährt: Die Verlage verkauften deutlich mehr Abonnements als erwartet. Gleichzeitig sind Unternehmen bereit, für Werbung auf dem PC-Tablet oder dem iPad ähnliche Preise zu bezahlen wie für Anzeigen in Printmedien. Um sich auch diese Werbeeinnahmen zu sichern, nutzen die Medienunternehmen die starke Nachfrage doppelt aus: Wer im Online-Medium werben will, muss parallel eine Anzeige im Print-Pendant schalten.

In Deutschland verfolgt der Axel Springer Verlag  die Entwicklung des digitalen Marktes, unter anderem mit dem iKiosk als titelübergreifende Vertriebsplattform und iconist, dass ausschließlich für die Lektüre auf mobilen Endgeräten kreiert wurde. Donata Hopfen, Geschäftsführerin von BILD digital, sprach auf einem Panel während den Medientagen München 2010 von „durchwegs zufriedenstellenden Zahlen“. Sie prophezeit den kostenpflichtigen digitalen Angeboten weiteres Wachstumspotenzial.

Für die digitale Medienwelt lasen sich fünf Handlungsempfehlungen für Verlage ableiten.

1. Echte Komplementarität bieten

Um mit digitalen Publikationen Erfolg zu haben, muss für den Leser ein Mehrwert gegenüber der Printversion erkennbar sein. Eine nur technische Übersetzung der gedruckten und/oder Webinhalte reicht daher nicht. Elektronische Zeitungen und Zeitschriften müssen animierende und interaktive Elemente enthalten und so die Vorteile der neuen mobilen Geräte gezielt nutzen.

2. Attraktive Abonnementangebote schaffen

Der Querverkauf von Print-Titeln an Digital-Abonnenten und Digital-Titeln an Print- Abonnenten in Form von Kombi-Angeboten ist einer der entscheidenden Umsatztreiber. Auf diese Weise könnte man Kunden gezielt in die digitale Welt einführen als auch verlorene Print-Lesergruppen zurückgewinnen. Voraussetzung ist, dass alle Titel auf derselben Plattform abgebildet sind.

3. Werbung neu definieren

Das Geschäftsmodell für die digitalen Medien sollte zwar primär darauf basieren, dass Abonnenten für die Inhalte bezahlen. Werbung wird dennoch integraler Bestandteil sein. Um daraus resultierende Einnahmen möglichst schnell und umfassend auszubauen, müssen einheitliche Format- und Messungsstandards, neue Angebote für Werbetreibende sowie eine gemeinsame Werbevertriebsplattform geschaffen werden. Nur wenn es dem Leser einen Mehrwert bietet, wird das Zusammenspiel von Inhalt und Werbung funktionieren.

4. Neuen Produktionsprozesse und Organisationsmodelle

Die Darstellung in digitalen Medien setzt redaktionell und technisch neue Schwerpunkte bei der Produktion von Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen. Die bisherige Produktion ist hauptsächlich auf den Druck ausgerichtet. Anstatt wie bisher überproportional in die bestehende Infrastruktur zu investieren, müssen Verlage künftig mehr Geld für Technologien ausgeben, bei denen zum Beispiel der digitale Vertrieb, die Datenauswertung oder die Interaktivität Schwerpunkte sind. Die Produktion von Publikationen für mobile Endgeräte verlangt auch nach neuen Kompetenzen. Das wiederum erfordert eine neue organisatorische Ausrichtung.

5. Allianzen bilden

Wenn sie sich zusammenschließen, verschaffen sich die Verlagshäuser nicht nur eine imposantere Verhandlungsposition. Sie könnten sich damit auch die hohen Kosten für die Entwicklung technischer Plattformen für die einzelnen Betriebssysteme teilen. Über Allianzen würden in neuen Vertriebswegen höhere Volumina erzielt, insbesondere wenn Kundendatenbanken konsolidiert und verlagsübergreifende Kombi-Angebote ermöglicht werden.

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Trends im Mobile Marketing

November 1, 2010

Diese Präsentation aggregiert die Trends im mobilen Marketing. Sie startet mit den Typen mobiler Werbung (SMS Ads, WAP Display Ads, Search Ads, App Display Ads, Push Notification), zeigt das „Mobile = Social“ ist und das die Gelegenheit für den Start mobiler Marketing Kampagnen nie besser war. 

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