Mobile Commerce Nutzung: Deutschland auf Platz 2

Juli 4, 2010

Mobile Commerce gewinnt weiter an Bedeutung. Die Mobile Marketing Association (MMA) und Lightspeed Research haben einen aktuellen Report über Mobile Commerce veröffentlicht. Dem Report liegt eine Umfrage zugrunde, für die im Zeitraum vom 22. – 26. April 2010 Mobiltelefon-Nutzer aus Großbritannien, Deutschland und Frankreich befragt wurden.

In Großbritannien nutzen 19% der Mobiltelefon-Besitzer ihr Mobiltelefon zum Bezahlen, in Deutschland 13% und in Frankreich 9%. Die Altersgruppe der 18 bis 34-jährigen Mobiltelefon-Besitzer nutzt Mobile Commerce am intensivsten und zwar 29% der Briten, 21% der Deutschen und 15% der Franzosen.

Die meisten Befragten sind der Ansicht, das ihre M-Commerce Transaktionen schnell und einfach waren. Darüber hinaus beabsichtigen alle Altersgruppen in Zukunft noch stärker mobile Transaktionen durchzuführen.

Kernaussagen des Mobile Commerce Reports:

  •  Die häufigste Form des Mobile Commerce ist der Kauf von Inhalten (z.B. Klingeltöne, Applikationen). 12% der Briten, 8% der Deutschen und 5% der Franzosen haben im letzten Monat mobile Inhalte gekauft.
  • Der Kauf von Gütern & Services und das Sammeln von Treuepunkten sind die zweithäufigste Form des Mobile Commerce in Frankreich – eine gute Gelegenheit Mobile für CRM und Kampagnen zur Kundenbindung zu nutzen.
  • Der beliebteste Zahlungsweg für Inhalte ist die Abrechnung über den Mobilfunkbetreiber. Das ist der Fall für 52% der Briten, 54% der Deutschen und 56% der Franzosen.
  • Zahlmethoden wie PayPal gewinnen an Popularität, insbesondere wenn es sich bei einer Transaktion nicht um mobile Inhalte handelt.
  • Britische Nutzer signalisierten ein höheres zukünftiges Interesse an Mobile Commerce Transaktionen als die Nutzer aus Deutschland oder Frankreich.
  • Alle befragten Personen nehmen an, dass sie Mobile Commerce in den nächsten 12 Monaten nutzen werden, um Rabatte, Coupons oder Treuepunkte  zu erhalten.

Die meisten Nutzer fanden die Transaktionen einfach und schnell, dennoch fühlte sich nur die Hälfte dabei sicher. Ein Indikator dafür, das die Mobilfunkindustrie die Kunden hinsichtlich der Sicherheit von mobiler Bezahlung noch besser informieren und Bedenken ansprechen muss.

Laut Dr. Peter A. Johnson, VP of Market Intelligence des MMA, zeigt der Report, das M-Commerce zumindest Mainstream oder vielleicht sogar die dominierende Transaktionsform werden wird.

Definition M-Commerce:

Die Mobile Marketing Association (MMA) hat außerdem zeitgleich mit dem Report eine neue M-Commerce Definition veröffentlicht, um die einheitliche Benutzung des Begriffs zu forcieren:

“Mobile Commerce is the one- or two-way exchange of value facilitated by a mobile consumer electronic device (e.g. mobile handset), which is enabled by wireless technologies and communication networks.”.

Quelle: Mobile Marketing Association (MMA)

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Klassische Medienmarken: Nachholbedarf im Web

April 20, 2010

OC&C Strategy Consultants veröffentlichte bereits Ende 2009 die Studie „Offline versus Online“, in der etablierte Marken privater Verlage und Fernsehsender analysiert wurden. Je höher dabei die Online-Reichweite einer Print- oder TV-Marke im Vergleich zur Offline-Reichweite ist, desto besser ist die Transformation ins Internet gelungen. 

Viele Printmarken und Verlagshäuser tun sich mit der Transformation ihrer traditionellen Medienmarken ins Netz aber immer noch schwer. Dabei mangelt es vielfach sowohl an einer konsequenten Strategie als auch an der operativen Exzellenz in der Umsetzung. 

So sind auch die meisten „Print-Champions“ online schwächer als offline. Von den zehn reichweitenstärksten Print-Titeln erzielt einzig das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mit einem Online-Anteil von 48 Prozent fast ein Gleichgewicht zwischen Off- und Online-Reichweite. Etwas abgeschlagen folgt Focus mit einem Online-Anteil von 40 Prozent.  Die Bild-Zeitung erhöht ihre Online-Reichweite auf 32 Prozent.

Im Vergleich der thematischen Segmente gibt es drei klare Gewinner: Bei Wirtschaftsmedien und Zeitungen kommen die Online-Reichweiten mit 46 Prozent bzw. 45 Prozent den klassischen Print-Pendants schon sehr nahe. Die Computer-Angebote erreichen bereits heute mehr Menschen online als über Print-Produkte. Der durchschnittliche Anteil der Online-Reichweite an der „Gesamtreichweite“ liegt hier 2009 bei 60 Prozent – kein anderes Segment ist online stärker.

Zu den Verlierern der Transformationsanalyse gehören neben Ratgeber-Angeboten mit einem Online-Anteil von 18 Prozent insbesondere die Segmente Women & People, TV-Zeitschriften sowie die klassischen Jugendtitel.

Den geringsten Online-Anteil aller untersuchten Segmente weisen die Titel aus dem Sektor Women & People aus. Freundin, Glamour, Vogue und Co. ziehen durchschnittlich nur 9 Prozent ihrer Leser ins Internet. Und selbst der Online-Anteil von Gala, dem erfolgreichsten Medium im Feld, ist mit 19 Prozent bescheiden. Die drei stärksten Player in diesem Segment sind reine Webangebote. goFeminin.de, fem.de und glam.de haben jeweils mindestens doppelt so viele Online-User wie die erfolgreichste klassische Print-Marke Brigitte.

Axel Springer und Burda sind mit Blick auf die Online-Transformation unter den Verlagen die Erfolgreichsten. Der Online-Anteil an der „Gesamtreichweite“ der traditionellen Marken liegt bei beiden Verlagshäusern bei rund einem Drittel. Die positive Entwicklung bei Springer geht insbesondere auf das Konto von Bild.de. Die Seite hat im vergangenen Jahr 1,2 Millionen User hinzugewonnen. Bei Burda tragen CHIP mit insgesamt 7,3 Mio. Lesern (81% Online- Anteil) sowie Focus mit 8,9 Mio. Lesern (40% Online-Anteil) wesentlich zum guten Ergebnis bei.

Der Online-Ausbau der TV-Marken läuft insgesamt schleppend. ProSieben gelingt die Transformation ins Internet mit einem Online-Anteil von gut einem Viertel der insgesamt 22,7 Millionen Zuschauer noch am besten. RTL kann trotz größter „Gesamtreichweite“ nicht mithalten: Zwar wächst der Online-Anteil leicht um 0,1 Prozent im Vergleich zu 2008, doch insgesamt erreicht RTL nur 21 Prozent seiner 30,8 Millionen Nutzer online.  SAT1 kommt bei insgesamt 22,4 Millionen Nutzern auf einen Online-Anteil von 9 Prozent während VOX, Kabel 1 und RTL II maximal 5 Prozent der Nutzer online erreichen.

Laut Andreas von Buchwaldt von OC&C Strategy Consultants sind die Transformation bestehender Marken und deren Monetarisierung wichtige Bausteine für den Erfolg. Für die Herausforderungen der Zukunft sind Verlage und TV-Sender aber nur dann gerüstet, wenn sie auch in neue Marken investieren und innovative Geschäftsmodelle wie performance-orientiertes Werbegeschäft, E-Commerce oder Paid Content-und-Service Modelle etablieren.

Quelle & Link zur Studie: OC&C Strategy Consultants

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Internet World 2010: Social Media Marketing, Bewegtbild, Mobile

Februar 22, 2010

Internet World: „Vom Trend zur Praxis“ lautet das Thema der Fachmesse und des Kongress am 13. und 14. April 2010 in München. Schwerpunktthemen sind Social Media Marketing, Bewegtbild und Mobile. Zu den Kongressthemen gehören beispielsweise:

  • Social Web:
    – Engagement Marketing
    – Umgang mit Kundenbewertungen
    – Crowdsourcing: Produktentwicklung und Kreativkampagnen
    – Markenführung im Social Web
    – Social Media Guidelines für Mitarbeiter
    – PR mit Twitter, Blogs & Social Communities
  • Bewegtbild in Werbung und E-Commerce:
    – Videos als Umsatztreiber im E-Commerce
    – Einsatz von Produktvideos im Shop
    – In-Video-Shopping: Nice-to-have oder Umsatzbooster?
  • Medien:
    – Wenn das Geschäftsmodell wegbricht
    – Social Media Strategie für Verlage
  • Mobile Marketing und Mobile Commerce:
    – Innovative Werbeformate im mobilen Internet
    – iPhone Apps als Brandingtool
    – Vom E-Commerce zum M-Commerce: Potentiale und Herausforderungen des Mobile Commerce

Darüber hinaus gibt es Best Pratices zu den Themen Virales Marketing, Multi-Channel Kampagnen, Suchmaschinenmarketing, Performance Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Conversion Rate Optimierung und E-Payment.

Ein ausführliches Kongressprogramm gibt es unter www.internetworld-kongress.de


Handlungsoptionen für Medienunternehmen

Januar 2, 2010

Traditionelle Medienunternehmen haben vielfältige Herausforderungen im neuen Jahr zu stemmen. Das beginnt zunächst beim Selbstverständis. Sie sollten sich künftig als Multimedia-Unternehmen definieren und – soweit realisierbar – eine Start Up-Kultur etablieren. Derzeit sind drei wesentliche strategische Optionen zu erkennen, die sich dann in zahlreiche taktische Maßnahmen herunterbrechen lassen.

1. Technologie-Partnerschaften
Da viele Medienunternehmen eklatante Defizite bei der Technologie-Kompetenz haben, liegen Joint Ventures mit Telekommunikations-, Internet- und IT-Unternehmen auf der Hand. Ebenso sind Akquisitionen geeignet, um sehr viel schneller Technologie-Kompetenzen aufzubauen. Durch eine erfolgreichen Integration von Internetdienstleistern und Softwareunternehmen können im Idealfall bestehende, verkrustete Strukturen schneller aufgebrochen werden und dabei wie ein Beschleuniger für das notwendige Change Management im gesamten Unternehmen wirken.

2. Diversifizierung
Erfolgsversprechend ist hier die Markendehnung von starken Medien-Brands in andere Segmente, z.B. in die Bereiche E-Commerce, Marketing Services, Marktforschung, Corporate Publishing. Die Diversifizierungsklassiker Bücher & Musik sind ebenfalls wichtig.

3. Cost Reduction
Kostenreduzierungen sind unpopulär und nicht innovativ.  Sie sind jedoch notwendig, um sich noch möglichst lange  Handlungsspielräume offen zu halten. Sparen alleine ist jedoch keine Zukunftsperspektive und daher ist diese Option nur in Verbindung mit den beiden anderen strategischen Alternativen sinnvoll, d.h. Kostenreduktion bei gleichzeitiger Investition in die Zukunft – andernfalls wird Sparen sonst schnell zum Kostenfaktor.

Grundsätzlich gilt: Bislang hat noch keines der traditionellen Medienunternehmen den Königsweg gefunden und „die eine Lösung“ wird es auch nicht geben. Es ist vielmehr ein Mix aus verschiedenen Strategien ohne Tabus, d.h. auch heilige Kühe müssen angetastet werden dürfen. Insbesondere die Medienkonvergenz muss bei allen Strategien im Fokus bleiben, zumal die Unterscheidung zwischen Medien- und Telekommunikationsunternehmen schon lange nicht mehr trennscharf ist. Die angekündigte strategische Neuausrichtung der Deutschen Telekom unterstreicht diese Entwicklung eindrucksvoll.

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