Management-Buch zu Web Analytics & Business Intelligence

August 4, 2013

2013_08_04_Future_Digital_Business_Cover_kleinRalf Haberich ist – neben Timo Aden und Marco Hassler – einer der ersten Namen, die einem in Deutschland einfallen, wenn man sich über Web Analytics Gedanken macht. Ralf Haberich betreibt bereits seit über fünf Jahren mit Web Analytics Europa einen der führenden Blogs zum Thema. Kürzlich hat er das Buch „Future Digital Business. Wie Web Analytics und Business Intelligenc Online Marketing und Conversion beinflussen“ veröffentlicht.

Im Vergleich zu den ebenfalls sehr guten Büchern Google Analytics von Timo Aden und Web Analytics von Marco Hassler, die das Thema eher auf operativer Ebene betrachten und den Lesern im Detail aufzeigen, wie Web Analytics richtig implementiert, genutzt und interpretiert wird, widmet sich Ralf Haberich dem Thema auf Management-Ebene. Zielgruppe des Buches sind daher nicht primär die Fachleute, die Web Analytics einrichten und nutzen, sondern vielmehr CEOs, CMOs, Marketingleiter oder Head of Analytics.

Zu dem Herausgeberwerk tragen in 30 Beiträgen und Interviews viele bekannte Gesichter der deutschen Online-Marketing Szene bei. Zu den Autoren gehören beispielsweise iBusiness Herausgeber Joachim Graf, der über den „Rohstoff der Informationswirtschaft“ schreibt. Der Herausgeber Ralf Haberich selbst definiert in seinem Beitrag „Digital Intelligence“ u.a. Begriffe wie Digital Analytics und Business Intelligence. Damit bringt er Licht ins Buzzword-Wirrwarr. Weitere Autoren sind unter anderem Andreas Gahlert, dem Gründer von Neue Digitale (heute Razorfish) sowieso Marco Hassler, dessen Buch auch im mitp-Verlag erschien.

Insbesondere für den letzten Teil des Buches wurden einige Wissenschaftler interviewt: Prof. Dr. Gerlad Lembke zur sematischen Analyse und Prof. Dr. Harms und Prof. Dr. Schneider zum E-Commerce. Lesenswert sind auch die Interviews im letzten Kapitel mit den Headhuntern Alrun Hild (Mercuri Urval), Andreas Werb (Werb Executive) und Kevin Brian Moore (Management One), die einen sehr guten Einblick bezüglich gegenwärtiger und künftiger Anforderungen im Digital Business geben.

Das Buch ist uneingeschränkt zu empfehlen und ist sowohl für die Hauptzielgruppe Management als auch für Fachleute auf der operativen Ebene gleichermaßen geeignet, die über den Tellerrand der eigenen Disziplin schauen möchten. Einziger Minuspunkt sind die teilweise extrem ausführlich dargestellten CVs der Autoren, die in einem Extrembeispiel dazu führen, das ein Artikel nicht einmal ganze drei Seiten umfasst und sich anschließend die Vita des Autors nochmals über mehr als eine Seite erstreckt – das bietet nur dem Autor und nicht dem Leser echten Mehrwert.

Website zum Buch: www.future-digital-business.org

Bibliographische Angaben:
Future Digital Business. Wie Web Analytics und Business Intelligence Online Marketing und Conversion beeinflussen , 1. Auflage 2013, Format  21,6 x 15,6 x 3,2 cm, ISBN: 978-3-8266-9233-8, € 34,95.

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Jeff Jarvis: Public Parts

August 13, 2011

Jeff Jarvis beginnt mit der Promotion seines neuen Buches Public Parts: How Sharing in the Digital Age Improves the Way We Work and Live, das im September 2011 erscheinen wird. Jeff Jarvis lebt das Thema „Öffentlichkeit“, das in dem Video-Teaser zum Buch angesprochen wird, selbst vor.

Sein Buch „Was würde Google tun?“ war ein Bestseller und ist auch heute noch relevant und sehr zu empfehlen, obwohl die englische Originalausage bereits Anfang 2009 erschienen ist und sich seitdem einiges im Internet-Business verändert hat. In dem neuen Buch Public Parts wird es vermutlich darum gehen, das die Vorteile der eigenen „Öffentlichkeit“, die Nachteile beim Datenschutz oft überkompensieren.

Auch ich selbst habe überwiegend sehr positive Erfahrungen mit meinen Blogs gemacht und bekomme meist konstruktives, interessantes Feedback.

Jeff Jarvis hat schon im Februar einen beachtenswerten Artikel zum Thema „German privacy paradox“ geschrieben und sich auch schon oft über die Datenschutz-Angst der Deutschen bei Google Street View amüsiert – auch hier teile ich seine Meinung.

Bei den Themen Datenschutz und Öffentlichkeit fallen mir zwangsläufig auch die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Augmented Reality & Face Recognition ein ein, die sehr weitreichende Datenschutz-Konsequenzen haben werden. Im Vergleich dazu werden die Bedenken bei Google Street View geradezu lächerlich erscheinen  – hier bin ich zwischen Faszination und Beängstigung hin- und hergerissen.

Weitere Artikel zum Thema:
Jeff Jarvis: Was würde Google tun?

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Honorare von Internetagenturen und Online-Marketing Dienstleistern – aktuelle Marktübersicht

Juni 15, 2011

Honorare von Internetagenturen und Online-Marketing Dienstleistern sind Themen des neuen iBusiness Honorarleitfaden. Der Honorarleitfaden listet die branchenüblichen Honorare für alle Leistungen rund um die Entwicklung von Internet-Auftritten und anderen interaktiven Projekten. Ebenfalls enthalten sind die Preise für die unterschiedlichen Disziplinen des Online-Marketing wie Konversionsraten-Optimierung, SEO, SEM oder Social Media Marketing. Es handelt sich um eine der besten und ausführlichsten Marktübersichten dieser Art.

Insgesamt werden im iBusiness Honorarleitfaden die Honorare für 87 Dienstleistungen aus den Bereichen Beratung, Grafik, Inhaltsproduktion, Programmierung, Marketing, Administration und Service aufgelistet. Das sind deutlich mehr als bei der letzten Befragung, als 25 Einzelwerte abgefragt wurden. Diese 25 Dienstleistungen werden mit Werten aus dem Jahr 2006 verglichen.

Zum Vergrößern der Abbildung anklicken.

Eine regionale Übersicht zeigt die geographische Abweichung der Honorare in Deustchland (nach Bundesländern), in Österreich und in der Schweiz. Zudem präsentiert der Honorarleitfaden die Honorare der Agenturen und Freelancer im Vergleich miteinander und wertet die unterschiedlichen Angebote nach Quartilen aus.

Zum Vergrößern der Abbildung anklicken.

Dadurch erhalten Auftraggeber einen Überblick, in welchem Kostenrahmen eine Dienstleistung liegen sollte und was eine eher teure oder eher preiswerte Dienstleistung ist.

Die Auswertung umfasst unter anderen die Stundensätze für diese Dienstleistungsbereiche:

  • Beratung
  • Grafikproduktion
  • Videoproduktion
  • Textproduktion
  • Programmierung
  • E-Commerce
  • Gamedesign
  • Onlinemarketing
  • Onlinewerbung
  • Suchmaschinenoptimierung (SEO)
  • SEM Suchmaschinenmarketing (SEA)
  • Entwicklung und Umsetzung von Landingpages
  • Konversionsratenoptimierung (CRO)
  • Social-Media-Marketing
  • E-Learning

Neben den Honoraren listet der Honorarleitfaden auch einen Preisspiegel für die wichtigsten Nebenkosten interaktiver Projekte:

  • Terminal-Produktion
  • Preise für Internet-Anbindungen
  • Medienreplikation (CD-ROM, DVD)
  • Lizenzkosten der Verwertungsgesellschaften wie z.B. der GEMA, VG Bild-Kunst und VG Wort

An der Datenerhebung haben sich über 450 Agenturen und Freelancer beteiligt. Herausgeber: HighText-Verlag Umfang: 144 Seiten mit Tabellen und Charts ISBN: 978-3-939004-14-1 Preis: 39,80

Bestellung: http://www.ibusiness.de/honorarleitfaden (portofrei)

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Blogschau

September 21, 2010

In der „Blogschau“ wird in unregemäßigen Abständen auf aktuelle Beiträge in anderen Blogs verwiesen.


Lebensmittelhandel im Internet: Marktanalyse & Erfolgsfaktoren

August 11, 2010

Der Lebensmittelhandel im Internet ist das Thema einer neuen Studie von OC&C Strategy Consultants unter Leitung von Chehab Wahby. Die Studie zeigt, welche Erfolgsvoraussetzungen E-Commerce Anbieter beachten sollten.

Der Onlineversandhändler Amazon verkauft in Deutschland seit Juli 2010 neben Büchern und DVDs auch über 51.000 Lebensmittel. In der Vergangenheit sind zahlreiche Versuche, klassische Supermarktartikel über das Internet zu vertreiben, gescheitert.

Auch die ersten Reaktionen von Konsumenten auf das Angebot von Amazon fallen kritisch aus. Im Fokus stehen dabei der hohe Preis, eine wenig intuitive Benutzerführung, intransparente Produktinformationen sowie hohe Lieferkosten durch Teillieferungen und ein insgesamt unzureichender Lieferservice. Das heutige Leistungsversprechen von Amazon im Bereich Food wird nicht erfolgreich sein, denn wesentliche Erfolgsfaktoren wurden nicht berücksichtigt.

Doch mit dem richtigen Geschäftsmodell bietet der Lebensmittelhandel im Internet großes Potenzial – das zeigt der Blick ins europäische Ausland. Mit einer klugen Strategie lässt sich daher auch in Deutschland großes Potenzial beim Onlinehandel mit Lebensmitteln abschöpfen, denn die Akzeptanz des Onlinehandels wird weiter zunehmen. OC&C prognostiziert bis 2015 ein jährliches Marktwachstum von 50 bis 70 Prozent.

Hohe Wachstumsraten, geringer Anteil am Gesamtgeschäft

In vielen Handelssegmenten weist das Internetgeschäft seit einigen Jahren beachtliche Wachstumsraten auf. Im vergangenen Jahr erzielte der deutsche Retail-Markt 15,5 Mrd. Euro mit dem Onlinehandel. Dies entspricht seit 2000 einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 36 Prozent. Im Bereich Medien und Elektronikprodukte hat sich der Onlinehandel mit einem Marktanteil von 22 Prozent bereits etabliert.

Interessant ist die Entwicklung auch im Fashionbereich: Vor einigen Jahren wurde dem Segment die Onlineaffinität noch abgesprochen, heute erwirtschaften Modeunternehmen bereits 10 Prozent der Umsätze über das Internet. Demgegenüber liegt im FMCG-Segment der Onlineanteil aktuell noch bei mageren 0,4 Prozent, im Lebensmittelmarkt sogar nur bei 0,1 Prozent.

Bei Lebensmitteln machen derzeit vor allem Spezialisten wie Mymuesli oder Chocolats-de-luxe.de gute Internetgeschäfte. Sie stellen aktuell über die Hälfte der Onlinelebensmittelanbieter und erzielen die meisten Umsätze. Auch Feinkostanbieter wie Gourmondo.de sind online erfolgreich und stehen derzeit für 25 Prozent des Onlinegeschäfts im Lebensmittelhandel. Vollsortimenter wie Edeka24 oder lebensmittel.de stellen dagegen nur 18 Prozent der Anbieter und erzielen Umsatzanteile weit entfernt vom stationären Geschäft.

Blick über die Landesgrenzen

Im Vergleich zu Deutschland ist der Lebensmittelhandel im Internet in einigen europäischen Ländern schon deutlich etablierter. Während hierzulande der Anteil des Lebensmittelhandels am gesamten Onlinemarkt gerade einmal bei 1 Prozent liegt, kaufen Verbraucher in Großbritannien (19,1%), Frankreich (11,8%) und der Schweiz (17,1%) schon viel mehr Speisen und Getränke online. Nur 0,1 Prozent aller 2009 in Deutschland erworbenen Lebensmittel wurden online gekauft. Dies entspricht einem Umsatz von rund 150 Mio. Euro.

Die OC&C-Studie prognostiziert bis 2015 einen Anstieg auf 1 bis 2 Prozent des Gesamtmarkts und einen Umsatz von 2 bis 3 Mrd. Euro. Damit wird Deutschland erst in fünf Jahren in Dimensionen vorstoßen, die Großbritannien bereits heute erfüllt. Im vergangenen Jahr kauften die Briten 2,6 Prozent aller Lebensmittel im Internet und gaben dafür mehr als 3 Mrd. britische Pfund aus (GBP). In fünf Jahren werden es 6 Prozent bzw. mehr als 9 Mrd. GBP sein.

Best Cases aus Großbritannien, Frankreich und der Schweiz

Mit Blick auf erfolgreiche Beispiele für den Lebensmittelhandel im Internet kristallisieren sich zwei unterschiedliche Geschäftsmodelle heraus, die sich international durchgesetzt haben:

1. Etablierte Lebensmittelhändler nutzen ihre starke Offline-Position und erweitern sie um Online-Kanäle. Diese Strategie verfolgen etwa Tesco und Auchan. Tesco schöpft die breite Kundenbasis über eine integrierte Multichannel-Strategie profitabel aus und bietet etwa 35 Prozent des Offline-Sortiments auch im Internet an. Die Vertriebsstrategie orientiert sich am Filialnetz. Die Online-Kunden können entweder einen Lieferservice für rund 5 GBP in Anspruch nehmen oder die Bestellung in einer der 230 Filialen abholen.

Auchan setzt auf ein landesweites Drive-In-Konzept. Damit bieten die Franzosen ihren Kunden eine zeitsparende und komfortable Alternative zum Einkauf im Supermarkt. Die Auchan Drive-Stationen sind direkt an die SB-Märkte angegliedert und bieten 6.000 Produkte zu exakt den gleichen Preisen wie im Markt. Kunden können ihre Waren zwei Stunden nach der Bestellung abholen oder ihre Fahrzeuge durch einen Mitarbeiter beladen lassen.

2. Andere Anbieter setzen ausschließlich auf das Internet als Vertriebskanal und versuchen, eine kleinere, klar definierte Zielgruppe an sich zu binden. Das Schweizer Unternehmen LeShop beispielsweise fokussiert sich erfolgreich auf die berufstätige Mutter zwischen 30 und 42 Jahren, die regelmäßig einen großen Warenkorb erwirbt. LeShop ist eine eigenständige Marke unter dem Dach des Migros Konzerns und hat derzeit rund 12.000 Artikel im Angebot. In diesem Jahr wird das Unternehmen insbesondere durch Großeinkäufe der 43.000 Stammkunden circa 150 Mio. Schweizer Franken (CHF) umsetzen. Der Durchschnittsumsatz je Einkauf liegt bei 230 CHF. Die Belieferung erfolgt einen Tag nach der Bestellung abends oder zu einem beliebigen Liefertermin und kostet 8 CHF.

Der britische Anbieter Ocado erzielt mit einer auf Ökologie und Nachhaltigkeit ausgerichteten Positionierung sehr hohe Wachstumsraten. Ocado zielt vor allem auf Konsumenten, für die Zeitersparnis und Flexibilität beim Einkauf wichtig sind. Das Sortiment umfasst über 20.000 Produkte mit einem starken Fokus auf Gesundheit sowie ökologischer und sozialer Verantwortung auf allen Wertschöpfungsstufen. Ocado bietet zudem Rezepte und weitere Informationen über gesunde Ernährung. Die Lieferung kommt innerhalb eines Werktages. Der Kapitalmarkt glaubt an das Geschäftsmodell und hat Ocado bei seinem Börsengang mit fast 400 Millionen GBP neuem Eigenkapital versorgt.

Die Erfolgsfaktoren des Lebensmittelhandels im Internet

Die Studie hat vier wesentliche Erfolgsfaktoren identifiziert, die den Erfolg des Geschäftsmodells und die Profitabilität des Lebensmittelhandels im Internet maßgeblich bestimmen:

1. Marketingeffektivität: Die kosteneffiziente Gewinnung von Neukunden und die Maximierung des Kundenwerts durch intelligente Direktmarketing- und Kundenbindungsmaßnahmen. Hier haben die bekannten deutschen Einzelhändler enorme Bekanntheitsvorteile – die Kosten zur Kundengewinnung sind substanziell niedriger als bei Internet Pure Plays.

2. Benutzerfreundlichkeit: Die Ansprüche an den Online-Shop in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit sind hoch. Ein breites Sortiment auf der einen Seite und das Bedürfnis nach einem schnellen Kaufvorgang auf der anderen Seite, stellen hohe Ansprüche an Layout und Navigation. Zusätzlich ist die intelligente Nutzung der Kundentransaktionsdaten wichtig, um dem Kunden schnell die richtigen Waren aus dem Angebot vorzuselektieren.

3. Sortimentsgestaltung & Serviceangebot: Nur durch die maximale Ausschöpfung des Kundenpotenzials wird ein Warenkorb von 100 Euro erreicht, der die Minimalgrenze für das Erreichen der Profitabilität darstellt. Diese Hürde schaffen heute nur wenige Anbieter.

4. Qualität der Auslieferung: Sie hat enormen Einfluss auf die Kundenloyalität und damit auf den Geschäftserfolg. Deshalb ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen der Kunden an den Transaktionsprozess zu beherrschen. Nur so bietet das Onlineangebot den wichtigen Convenience-Mehrwert. Hinzu kommt der hohe Anspruch an Prozesseffizienz in der gesamten Wertschöpfungskette – die Fulfillmentkosten fressen schnell die geringen Lebensmittelmargen auf.

Kunden bei Tesco kaufen derzeit für durchschnittlich 115 Euro ein. Die Warenkörbe von Kaiser’s Tengelmann und Rewe liegen noch zwischen 60 und 75 Euro. Dabei stehen die internationalen Anbieter vor der gleichen Herausforderung wie die deutschen. Auch der durchschnittliche Warenkorb von britischen Anbietern beträgt im stationären Handel nur 20 bis 30 Euro.

Quelle: Studie von OC&C Strategy Consultants; kostenlos erhältlich bei Sonja Fienert (sonja.fienert@occstrategy.de)

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Blogschau

August 1, 2010

In der „Blogschau“ wird in unregemäßigen Abständen auf aktuelle Beiträge in anderen Blogs verwiesen.


Mobile Commerce Nutzung: Deutschland auf Platz 2

Juli 4, 2010

Mobile Commerce gewinnt weiter an Bedeutung. Die Mobile Marketing Association (MMA) und Lightspeed Research haben einen aktuellen Report über Mobile Commerce veröffentlicht. Dem Report liegt eine Umfrage zugrunde, für die im Zeitraum vom 22. – 26. April 2010 Mobiltelefon-Nutzer aus Großbritannien, Deutschland und Frankreich befragt wurden.

In Großbritannien nutzen 19% der Mobiltelefon-Besitzer ihr Mobiltelefon zum Bezahlen, in Deutschland 13% und in Frankreich 9%. Die Altersgruppe der 18 bis 34-jährigen Mobiltelefon-Besitzer nutzt Mobile Commerce am intensivsten und zwar 29% der Briten, 21% der Deutschen und 15% der Franzosen.

Die meisten Befragten sind der Ansicht, das ihre M-Commerce Transaktionen schnell und einfach waren. Darüber hinaus beabsichtigen alle Altersgruppen in Zukunft noch stärker mobile Transaktionen durchzuführen.

Kernaussagen des Mobile Commerce Reports:

  •  Die häufigste Form des Mobile Commerce ist der Kauf von Inhalten (z.B. Klingeltöne, Applikationen). 12% der Briten, 8% der Deutschen und 5% der Franzosen haben im letzten Monat mobile Inhalte gekauft.
  • Der Kauf von Gütern & Services und das Sammeln von Treuepunkten sind die zweithäufigste Form des Mobile Commerce in Frankreich – eine gute Gelegenheit Mobile für CRM und Kampagnen zur Kundenbindung zu nutzen.
  • Der beliebteste Zahlungsweg für Inhalte ist die Abrechnung über den Mobilfunkbetreiber. Das ist der Fall für 52% der Briten, 54% der Deutschen und 56% der Franzosen.
  • Zahlmethoden wie PayPal gewinnen an Popularität, insbesondere wenn es sich bei einer Transaktion nicht um mobile Inhalte handelt.
  • Britische Nutzer signalisierten ein höheres zukünftiges Interesse an Mobile Commerce Transaktionen als die Nutzer aus Deutschland oder Frankreich.
  • Alle befragten Personen nehmen an, dass sie Mobile Commerce in den nächsten 12 Monaten nutzen werden, um Rabatte, Coupons oder Treuepunkte  zu erhalten.

Die meisten Nutzer fanden die Transaktionen einfach und schnell, dennoch fühlte sich nur die Hälfte dabei sicher. Ein Indikator dafür, das die Mobilfunkindustrie die Kunden hinsichtlich der Sicherheit von mobiler Bezahlung noch besser informieren und Bedenken ansprechen muss.

Laut Dr. Peter A. Johnson, VP of Market Intelligence des MMA, zeigt der Report, das M-Commerce zumindest Mainstream oder vielleicht sogar die dominierende Transaktionsform werden wird.

Definition M-Commerce:

Die Mobile Marketing Association (MMA) hat außerdem zeitgleich mit dem Report eine neue M-Commerce Definition veröffentlicht, um die einheitliche Benutzung des Begriffs zu forcieren:

“Mobile Commerce is the one- or two-way exchange of value facilitated by a mobile consumer electronic device (e.g. mobile handset), which is enabled by wireless technologies and communication networks.”.

Quelle: Mobile Marketing Association (MMA)


Klassische Medienmarken: Nachholbedarf im Web

April 20, 2010

OC&C Strategy Consultants veröffentlichte bereits Ende 2009 die Studie „Offline versus Online“, in der etablierte Marken privater Verlage und Fernsehsender analysiert wurden. Je höher dabei die Online-Reichweite einer Print- oder TV-Marke im Vergleich zur Offline-Reichweite ist, desto besser ist die Transformation ins Internet gelungen. 

Viele Printmarken und Verlagshäuser tun sich mit der Transformation ihrer traditionellen Medienmarken ins Netz aber immer noch schwer. Dabei mangelt es vielfach sowohl an einer konsequenten Strategie als auch an der operativen Exzellenz in der Umsetzung. 

So sind auch die meisten „Print-Champions“ online schwächer als offline. Von den zehn reichweitenstärksten Print-Titeln erzielt einzig das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mit einem Online-Anteil von 48 Prozent fast ein Gleichgewicht zwischen Off- und Online-Reichweite. Etwas abgeschlagen folgt Focus mit einem Online-Anteil von 40 Prozent.  Die Bild-Zeitung erhöht ihre Online-Reichweite auf 32 Prozent.

Im Vergleich der thematischen Segmente gibt es drei klare Gewinner: Bei Wirtschaftsmedien und Zeitungen kommen die Online-Reichweiten mit 46 Prozent bzw. 45 Prozent den klassischen Print-Pendants schon sehr nahe. Die Computer-Angebote erreichen bereits heute mehr Menschen online als über Print-Produkte. Der durchschnittliche Anteil der Online-Reichweite an der „Gesamtreichweite“ liegt hier 2009 bei 60 Prozent – kein anderes Segment ist online stärker.

Zu den Verlierern der Transformationsanalyse gehören neben Ratgeber-Angeboten mit einem Online-Anteil von 18 Prozent insbesondere die Segmente Women & People, TV-Zeitschriften sowie die klassischen Jugendtitel.

Den geringsten Online-Anteil aller untersuchten Segmente weisen die Titel aus dem Sektor Women & People aus. Freundin, Glamour, Vogue und Co. ziehen durchschnittlich nur 9 Prozent ihrer Leser ins Internet. Und selbst der Online-Anteil von Gala, dem erfolgreichsten Medium im Feld, ist mit 19 Prozent bescheiden. Die drei stärksten Player in diesem Segment sind reine Webangebote. goFeminin.de, fem.de und glam.de haben jeweils mindestens doppelt so viele Online-User wie die erfolgreichste klassische Print-Marke Brigitte.

Axel Springer und Burda sind mit Blick auf die Online-Transformation unter den Verlagen die Erfolgreichsten. Der Online-Anteil an der „Gesamtreichweite“ der traditionellen Marken liegt bei beiden Verlagshäusern bei rund einem Drittel. Die positive Entwicklung bei Springer geht insbesondere auf das Konto von Bild.de. Die Seite hat im vergangenen Jahr 1,2 Millionen User hinzugewonnen. Bei Burda tragen CHIP mit insgesamt 7,3 Mio. Lesern (81% Online- Anteil) sowie Focus mit 8,9 Mio. Lesern (40% Online-Anteil) wesentlich zum guten Ergebnis bei.

Der Online-Ausbau der TV-Marken läuft insgesamt schleppend. ProSieben gelingt die Transformation ins Internet mit einem Online-Anteil von gut einem Viertel der insgesamt 22,7 Millionen Zuschauer noch am besten. RTL kann trotz größter „Gesamtreichweite“ nicht mithalten: Zwar wächst der Online-Anteil leicht um 0,1 Prozent im Vergleich zu 2008, doch insgesamt erreicht RTL nur 21 Prozent seiner 30,8 Millionen Nutzer online.  SAT1 kommt bei insgesamt 22,4 Millionen Nutzern auf einen Online-Anteil von 9 Prozent während VOX, Kabel 1 und RTL II maximal 5 Prozent der Nutzer online erreichen.

Laut Andreas von Buchwaldt von OC&C Strategy Consultants sind die Transformation bestehender Marken und deren Monetarisierung wichtige Bausteine für den Erfolg. Für die Herausforderungen der Zukunft sind Verlage und TV-Sender aber nur dann gerüstet, wenn sie auch in neue Marken investieren und innovative Geschäftsmodelle wie performance-orientiertes Werbegeschäft, E-Commerce oder Paid Content-und-Service Modelle etablieren.

Quelle & Link zur Studie: OC&C Strategy Consultants

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Digitale Geschäftsmodelle von Medienunternehmen – Studie von Booz & Company

April 19, 2010

Digitale Geschäftsmodelle von Medienunternehmen sind das Thema einer aktuellen Studie von Booz & Company

Die Studie basiert auf mehr als 50 Interviews von Senior Executives mit unterschiedlichen Positionen im Medienbusiness und einer Online-Umfrage. An der Online-Umfrage haben 67 Unternehmen teilgenommen:  36% aus TV und Digital Media, 26% Print, 21% B2B Medien, 17% Integrierte Medienunternehmen. Aus Nordamerika  kamen 53% und aus Westeuropa kamen 30% der Antworten. Die meisten Medienunternehmen sehen sich gut gerüstet, um sich selbst für das digitale Zeitalter neu zu erfinden.

Die Studie zeigt, das die meisten Medienmanager die neuen Realitäten des digitalen Umfelds verstanden haben:

  • 57% stimmen zu, das die Veränderungen der Medienindustrie die Ursache für Probleme sind und nicht das Wirtschaftsklima.
  • 70% geben der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle höchste strategische Priorität, d.h der Umsatzsteigerung durch digitale Innovationen.
  • Für 52% der Führungskräfte haben Investitionen in digitale Geschäftsmodelle höchste Priorität.
  • Für 2015 wird erwartet, das der Anteil der Online-Umsätze von heute 19% auf dann 36% steigt.
  • Es wächst die Erkenntnis, das neues Personal und neue Fähigkeiten von entscheidender Bedeutung für den Erfolg sind.

Dennoch kämpft die Medienwirtschaft immer noch mit analogen Betriebskulturen:

  • Für 90% der Medienmanager sind Innovation und Unflexibilität die größten Herausfoderungen bei der Monetarizierung ihrer digitalen Bemühungen.
  • Fast alle Studienteilnehmer müssen nach signifikaten Kosteneinsparungen suchen, um Kapital für Zukunftsinvestitionne zu generieren. Dazu gehören unter anderem Portfolio-Bereinigungen, Outsourcing, Off-Shoring, Prozessinnovation und verbesserter Einkauf.
  • Internationalisierungsbemühungen werden derzeit zugunsten der Entwicklung von digitalem Business zurückgefahren.

Medienunternehmen überdenken ihre Wertschöpfungsketten. Medienmanager bezeichnen die Stärke und Einzigartikeit ihrer Inhalte als ihren wichtigsten Wettbewerbsvorteil. Gleichzeitig waren die Redaktionen eines der größten Ziel von Kosteneinsparungen. Display-Werbung wird nach Angaben der Befragten sinken und der Umsatzanteil wird von heute mehr als 50% auf nur noch 29% im Jahr 2015 sinken.

Die Konsequenzen für Medienunternehmen bestehen also darin, das die Innovation ihrer Geschäftsmodelle zentrale Priorität haben muss. Genau das ist jedoch keine Kernkompetenz von Medienunternehmen. Ebenso müssen Personalentwicklung  ausgebaut und nachhaltige Entwicklungsprozesse für Online-Business implementiert werden.

Quelle & Download der Studie: Booz & Company

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Marktübersicht Elektronische Lesegeräte: Geschäftsmodelle und Technologien

April 19, 2010

Die Unternehmensberater von Kirchner + Robrecht management consultants zeigen Alternativen zum iPad auf und haben eine „Marktübersicht Elektronische Lesegeräte: Geschäftsmodelle und Technologien“ veröffentlicht.

In der sehr guten und umfangreichen Analyse werden auf 131 Seiten ingesamt 67 E-Reader und 32 Tablets im Detail vorgestellt. Die Daten über E-Reader und Tablets basieren i.d.R. auf Herstellerangaben. Bevor jedoch die E-Reader und Tablets im Einzelnen verglichen werden, gehen Kirchner + Robrecht auf die technische Entwicklung elektronischer Lesegeräte im Allgemeinen ein, wie z.B. Positionierung und Merkmale von E-Reader versus Positionierung und Merkmale von Tablets (Slate, UMPC, Convertible, Ruggedized).

Beispielsweise besteht bei vielen Verbrauchern eine hohe Kaufbereitschaft für E-Reader, allerdings sind die Preise derzeit noch für viele zu hoch. Das Preisniveau für E-Reader liegt in Deutschland zwischen 190 und 650 EUR, zwei Drittel der Konsumenten möchten jedoch nur 200 EUR dafür bezahlen. Wertvoll sind auch Zahlen zur Zahlungsbereitschaft von E-Books.

Außerdem werden Geschäftsmodelle und Herausforderungen beleuchtet, die sich durch die dynamische Entwicklung der E-Reader und Tablets ergeben. 

Bei den Geschäftsmodellen wird zwischen B2C und B2B differenziert und speziell im B2C-Markt werden Produktkonzepte internationaler Medienkonzerne vorgestellt. Bei den Herausforderungen für Verlage werden unter anderem die Entwicklung von Online-Marketing Know-how als wesentliche Kernkompentenz im Unternehmen genannt. Weitere zentrale Herausforderungen für Medienunternehmen sind die Entwicklung einer innovationsfreudigen Unternehmenskultur und das Recruiting von Talenten die in digitalen Welten vernetzt denken können – damit verbunden ist die Personalentwicklung zum Ausbau der Kernkompetenzen.

Quelle: Kirchner + Robrecht management consultants

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