Paid Content: Statistik zur Zahlungsbereitschaft

Oktober 11, 2009

Der Webmonitor von BITKOM und Forsa hat ergeben, dass nur 16 Prozent der deutschen Internetnutzer grundsätzlich bereit sind, für Online-Artikel zu zahlen.  Nach Angaben von BITKOM-Vizepräsident Achim Berg gibt es bislang kaum eine Zahlungsbereitschaft für Nachrichten, Berichte und Reportagen im Internet. Die Anbieter seien gefordert, mit intelligenten Geschäftsmodellen dazu beizutragen, dass auch im Internet nach und nach eine Bezahl-Kultur heranwächst.

Derzeit finanzieren sich die Nachrichtenportale im Internet vor allem über Werbung. In den vergangenen Jahren sind diese Einnahmen stark gestiegen. Nach Prognosen von BITKOM wird der Online-Werbemarkt dieses Jahr erstmals die Marke von 1,5 Milliarden Euro überschreiten.

Eine Zahlungsbereitschaft unter den höher Gebildeten ist bereits heute teilweise vorhanden. Während unter den Bundesbürgern mit Hauptschulabschluss lediglich fünf Prozent bereit sind, für Artikel im Internet zu bezahlen, ist es jeder vierte mit Abitur (27 Prozent). Ebenfalls überdurchschnittlich aufgeschlossen sind die 18- bis 29-Jährigen. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) dieser Altersgruppe würde für journalistisch aufbereitete Artikel im Internet zahlen.  Für viele Unter-30-Jährige ist das Zahlen von Kleinbeträgen im Internet nichts ungewöhnliches. Sie downloaden schon jetzt kostenpflichtige Musik oder Applikations für Mobiltelefone, MP3-Player oder PCs.

Entscheidend für die Attraktivität der Bezahl-Angebote sind angemessene Preise. Die Grenze liegt bei 1 Euro, wie der WebMonitor belegt: Bis zu 10 Cent pro Artikel würden 93 Prozent der grundsätzlich Zahlungsbereiten ausgeben, bis zu 1 Euro ist es immerhin noch mehr als jeder Zweite (56 Prozent). Bei höheren Preisen finden sich kaum noch Zahlungswillige.

Klassische Medienunternehmen erzielen heute den Großteil ihrer Verkaufserlöse mit Abonnements. Dieses Geschäftsmodell lässt sich allerdings nicht ohne weiteres aus der realen Welt ins Internet übertragen, wie die Befragung zeigt. Jeder achte Internetnutzer (12 Prozent) akzeptiert den kostenpflichtigen Einzelabruf von Artikeln bzw. Dossoers. Eine Journalismus-Flatrate, also das regelmäßige Überweisen einer monatlichen Pauschale, würden hingegen nur 4 Prozent nutzen wollen. Lediglich für eine sehr kleine Gruppe kommen beide Bezahlvarianten infrage.

Quelle: BITKOM

Werbung