Innovation & disruptive Geschäftsmodelle: Wie Unternehmen von Start-ups lernen

Juni 30, 2013

Manuel Koelmann hat heute eine gute Präsentation veröffentlicht, die sich damit beschäftigt, was Unternehmen von Start-ups lernen können.

Viele Aspekte in dieser Präsentation finden sich auch in dem sehr empfehlenswerten Buch „The Innovators Dilemma: Warum etablierte Unternehmen den Wettbewerb um bahnbrechende Innovationen verlieren“ wieder, das ich jetzt gerade in meinem Urlaub gelesen habe.

Im Buch als auch in den Slides von Manuel Koelman wird darauf eingegangen, weshalb etablierte Unternehmen an distruptiven Innovationen scheitern.

Gründe dafür sind unter anderem der Fokus auf die Bedürfnisse der existierenden Kunden (Marketer die jetzt mit dem Kopf schütteln sollten unbedingt das Buch lesen) und der Umstand, das neue Märke zunächst einmal klein sind und nicht den Wachstumserfordernissen großer Unternehmen entsprechen.

Zudem kann der ROI eines Investments in komplett neuen Märkten nicht oder nicht genau berechnet werden, weshalb große Unternehmen sie meist zugunsten kalkulierbarer Investments meiden.

Quelle: leanentrepreneur.com

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Innovationstempo bei Google und anderen großen Internet-Unternehmen im Vergleich zu Startups

Januar 23, 2011

Robert Scoble hat einen beachtenswerten Artikel zur derzeitigen Innvoationsgeschwindigkeit bei Google geschrieben. Er sprach mit einer Google Führungskraft über das schnell wachsende Projekt Instagram – das manche auch als „Twitter für Fotos“ bezeichnen – und darüber weshalb Google so etwas nicht macht.

Interessant ist jedoch nicht dieser spezifische Einzelfall, sondern die Innovationsprobleme die Robert Scoble sieht und die auf viele große Internet-Unternehmen übertragbar sind:

1. Google kann seine Teams nicht klein genug halten. Es ist ein Mythos zu glauben, dass mit jeder weiteren Person, die zu einem Produktentwickler-Team dazu kommt, das Tempo steigt. Genau das Gegenteil ist der Fall. Mit jeder weiteren Person sinkt das Innovationstempo, da man immer mehr Zeit mit unproduktiven Meetings und interner Abstimmung verbringt.

2. Google kann die Zielsetzung eines Produktes nicht reduzieren, wie das bei Instagram der Fall war. Bei Google muss alles immer ein ganz großer Wurf werden, wohingegen ein Startup nicht unter dieser Anspruchshaltung leidet und auch kleine Etappenziele verfolgen kann.

3. Wenn ein Produkt bei Google erfolgreich wird, wird es mit sehr viel Ressourcen und Personen „versorgt“. Das Problem besteht darin, das viele Mitarbeiter eines großen Unternehmens gerne bei einem bereits erfolgreichen oder erfolgsversprechenden Produkt bzw. Projekt mitwirken möchten. Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass das ursprünglich kleine, qualifizierte und erfolgreiche Kernteam plötzlich massenhaft E-Mails von Personen bearbeiten muss, die plötzlich mitwirken möchten.

4. Google zwingt seine Entwickler eine Infrastruktur zu nutzen, die nicht für kleine Projekte ausgelegt ist. So muss beispielsweise alles für die interne Google Datenbank „Big Table“ ausgelegt sein. MySQL darf z.B. nicht verwendet werden. Dieser Punkt ist aus meiner Sicht einer der Hauptursachen für sinkendes Innovationstempo großer Internet-Unternehmen neben den „strategy taxes“ (siehe Punkt 6).

5. Google Produkte müssen jede Plattform bzw. Umgebung unterstützen. Ein Startup kann sich entscheiden etwas erst einmal nur in dieser oder jener Sprache bzw. Umgebung zu testen.  Wenn es dann vom Nutzer angenommen wird und ausgereift ist, wird es auch für andere Märkte umgesetzt.

6. Googles Entwickler können keine Facebook Integration oder irgendwelche anderen Abhängigskeitsverhältnisse eingehen. Robert Scoble verwendet dafür den Begriff „strategy taxes“, der dies treffend umschreibt und den er schon Microsoft verwendete.

7. Google kann nichts „halböffentlich“ entwickeln: Google kann sich kein unternehmensexternes Feedback von BetaTestern einholen, ohne dass dies sofort von großer öffentlicher Aufmerksamkeit begleitet würde.

8. Google kann nicht die „Lean Startup“ Methoden anwenden, die z.B. Eric Ries propagiert.

Quelle: Scobleizer

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